So kann es kommen und gehen
Als Kind war ich eigentlich ganz normal, d. h. ich mochte keine Möhren, keine Dicke Bohnen mit Speck, keine Erbsensuppe, genau genommen überhaupt kein Gemüse, kein Fleisch und Käse erst recht nicht.
Das führte zu einer kleinen Familien-Tradition: einmal in der Woche ging ich mit meiner Mutter zum Kinderarzt, der sagte: „Na, Martin, willst du nicht lieber Gemüse essen, sonst muss ich es dir wieder in den Popo spritzen.“ Worauf ich antwortete: „Lieber in den Popo!“, mit Todesverachtung die Hose runter ließ und die Blamage für eine Woche hinter mir hatte.
Somit waren grundlegende Voraussetzungen für eine Kleinkunstkarriere gelegt: einen offenen Zugang zu selbstgemachten Problemen, eine eigene Strategie zur Bewältigung der Konsequenzen und die Bereitschaft, coram Publikum die Hosen runter zu lassen.
Diese liebenswerte Erscheinung zeigt einen Menschen, der sich weigert, mit harten Bandagen zu kämpfen, und folgerichtig nicht fähig ist, den Blick klar und gerade auf eine Karriere zu richten.